Gut oder böse? Technische Autonomie im Diskurs

Welche Chancen und Risiken bergen autonome Technologien?

Das war die zentrale Frage der Forschungskonferenz, die das Institut für Technik, Ressourcenschonung und Erneuerbare Energien TREE am 9. Juni an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ausgerichtet hat. Studentinnen und Studenten, die sich im Rahmen ihres Studiums Technikjournalismus/PR und Maschinenbau mit Technik- und Umweltethik befassen, haben die Konferenz vorbereitet und begleitet. Mit der Dokumentation der Konferenz in Wort, Bild und Ton wollen wir gemeinsam mit den Forschern von TREE den ethischen Diskurs über technische Autonomie über die Hochschule hinaus anregen.

Grußwort von Schirmherr Professor Dr. Dr. Udo Di Fabio

„Künstliche Intelligenz ist nicht mehr allein das Thema von Science Fiction. Selbstfahrende Autos, Pflegeroboter bis hin zum vollständig umsorgenden Smart Home: In immer mehr Bereichen entlastet intelligente Technik den Menschen oder ersetzt ihn sogar. Wir lassen steuern und kontrollieren, Informationen liefern, wir kommunizieren und interagieren mit autonom „handelnden“ Systemen. Die Verbindung von Technik mit Big Data verleiht dieser Entwicklung Flügel. Dabei verändert sich der Lebensalltag rapide. Je „klüger“ Maschinen werden, desto dringender stellen sich Fragen der verantwortlichen Programmierung und nach den Auswirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Umwelt.

Der Diskurs über „Technische Autonomie“ ist Thema der ersten Forschungskonferenz, die das Institut für Technik, Ressourcenschonung und Energieeffizienz TREE an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ausrichtet. Spitzenforscher aus den Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Soziologie, Philosophie und Biologie und Vertreter der Robotik-Industrie referieren zum Stand von Forschung und Entwicklung und teilen ihre Sichtweisen mit. Der bekannte Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar moderiert die zentrale Podiumsdiskussion. Studierende der Studiengänge Technikjournalismus/PR und der Ingenieurwissenschaften bereiten diese Konferenz vor und dokumentieren sie. Die eintägige Konferenz steht allen Interessierten offen.

Das Ziel der Konferenz ist es, auf die Bedeutung der interdisziplinären Forschung und des ethischen Diskurses über Technologieentwicklung aufmerksam zu machen. Die Konferenz regt einen fachlich hochkarätigen und für die Öffentlichkeit verständlichen Diskurs über die Chancen und Risiken von Zukunftstechnologien an. Diesen Zielen liegt das Verständnis von Nachhaltigkeit in TREE zugrunde. TREE versteht sich als eine Plattform für interdisziplinäre und kooperative Forschung und Lehre für nachhaltige Technologien. Reflexion und Diskurs gehören dazu. Technik- und Umweltethik haben auch einen festen Platz im Curriculum des Fachbereichs Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus. Dieses Sommersemester verschmelzen Forschungskonferenz und Ethikvorträge zu einer gemeinsamen Veranstaltung.

Allen Mitwirkenden und Unterstützern sei an dieser Stelle gedankt. Allen Gästen ein herzliches Willkommen!“

Professor Dr. Dr. Udo Di Fabio
Richter am Bundesverfassungsgericht a.D.
Professor am Institut für Öffentliches Recht der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Vorsitzender der Ethik-Kommission zum automatisierten Fahren

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