Prof. Dr. Hans Joachim Kümpel
Geophysiker und CCS-Experte

Hans-Joachim Kümpel bei seinem Vortrag zu CCS. Foto: Stephanie Sander

Sein Anliegen ist offenkundig, dafür reist Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel aus Burgdorf in Niedersachsen an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg an: „Wir brauchen eine neue Debatte zu CCS!“ ein. Man merkt, dass ihm das Thema sehr am Herzen liegt: Auf die Fragen geht er detailliert ein, gibt Auskunft und bittet die Studierenden abzuwägen. CCS sei nur eine von vielen Möglichkeiten, letztendlich ginge es darum, wie wichtig den Menschen die Klimaziele seien und was sie bereit seien, dafür zu tun. Der in Essen aufgewachsene gebürtige Norddeutsche lehrte an renommierten Universitäten Angewandte Geophysik und war von 2007 bis 2016 Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR. Zurzeit leitet er das Projekt „Technische Wege zur Treibhausgasneutralität in der Industries der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech. // Von Vanessa Henke

 

 

Prof. Dr. Clemens Simmer
Der Klimaforscher

Clemens Simmer ist der Experte, wenn um das Thema Klima geht. Foto: Stephanie Sander

„Hört ihr mich gut durch das Mikro? Ich spreche generell immer etwas leise, deshalb kann ich das Mikrophon gleich lauter einstellen“, begrüßt Clemens Simmer die Studierenden. Da spricht der Professor vom Institut für Meteorologie der Universität Bonn aus Erfahrung: Volle Hörsäle kennt er aus seinem Alltag. Leise und doch sicher und mit voller Überzeugung spricht er über sein Forschungsthema: den Klimawandel, die Folgen und Perspektiven. Clemens Simmer hat an der Universität zu Köln Meteorologie studiert und 1984 dort in Meteorologie zur Satellitenfernerkundung von Wolken promoviert. Von 1984 bis 1985 war er Postdoc am Loa Alamos National Laboratory, USA. Danach war er am Institut für Meereskunde in Kiel, jetzt GEOMAR, tätig habilitierte dort über die Fernerkundung von Wasserdampf und Wolkenwasser über den Ozeanen. Seit 1996 ist er Professor für Allgemeine und Experimentelle Meteorologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er sich mit den Klimaänderungen der vergangenen 100 Jahre, der Verbesserung der Wettervorhersage, der Fernerkundung mittels Radaren und der Entwicklung von regionalen Erdsystemmodellen befasst. Er leitet zu den letzteren Themen einen DFG-Sonderforschungsbereich und eine DFG-Forschergruppe. // von Tilman Wrede

 

Dr. Annette Freibauer
Expertin für Negativemissionen

Annette Freibauer Expertin für biologische Negativemissionen Foto: Patrick Wolf

Sie hat einen bayerischen Akzent, einen aufmerksamen Blick und freut sich, dass so viele Studierende anwesend sind. „Als ich heute Mittag losgefahren bin, war der Campus Weihenstephan gefüllt mit Maßkrügen, weil dort gerade der Maibaum aufgestellt wurde und ich dachte, hoffentlich gibt es den Brauch in dieser Form hier und heute nicht“, beginnt sie ihren Vortrag. Das Publikum hat sie sofort für sich gewonnen. Dr. Annette Freibauer ist Leiterin des Instituts für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising. Zuvor war Sie stellvertretende Leiterin des Thünen-Institut für Agrarklimaschutz in Braunschweig. Ihren Berufsweg begann sie mit einem Studium zur Diplom-Geoökologin an der Universität Bayreuth und einer Promotion zum Doktor der Agrarwissenschaften. Dr. Freibauer verfügt über eine ausgewiesene Fachkompetenz im Bereich der angewandten Forschung zu Klimafragen und ausgezeichnete nationale und internationale Netzwerke. Sie ist in der Politikberatung für Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Europäische Kommission, Umweltbundesamt (Landwirtschaft, Klima, Forschung) und dem Bayerisches Landwirtschaftsministerium tätig und hat mehrfach als Koordinierende Leitautorin bei Richtlinien zur Emissionsberichterstattung des Weltklimarates IPCC mitgewirkt. // von Tim Rüßmann

 

Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick
Energieexperte und Politikberater

Manfred Fischedick hielt einen Vortrag zum Thema Dekkarbonisierung Foto: Sarah Kurscheid

Manfred Fischedick ist seit März 2010 Mitglied der Geschäftsführung des Wuppertal Instituts und seit 2006 Vizepräsident. Bis 2010 leitete er die Forschungsgruppe “Zukünftige Energie- und Mobilitätsstrukturen” (mit mehr als 50 Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen, inklusive Doktorandinnen und Doktoranden). Von Februar 2008 bis Februar 2010 war er außerdem auch kommissarischer Leiter des Instituts. Im November 2008 wurde er darüber hinaus zum außerplanmäßigen Professor des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften – Schumpeter School of Business and Economics an der Bergischen Universität Wuppertal berufen. Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick studierte Verfahrenstechnik mit dem Schwerpunkt auf Energie- und Umwelttechnologien an der Universität Dortmund. Er promovierte an der Universität Stuttgart im Bereich der Energietechnik. Er berät sowohl die Europäische Union, die Bundesregierung, als auch das Bundesland Nordrhein-Westfalen, sowie Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Beiträge in Fachmagazinen. Er war koordinierender Leitautor des 5. IPCC Assessment Report, ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Beiräte und hält Vorlesungen im Bereich der Energie- und Umweltwissenschaften an den Universitäten Wuppertal und Kassel.

 

Prof. Dr. Andreas Ernst
Coach für nachhaltige Lebensweise

Andreas Ernst bei seinem Vortrag zu CO2-Neutralität Foto: Henri Magnus Roitsch

Das menschliche Verhalten durchblickt er perfekt. Sein Anliegen ist es, dass die Menschen ein Bewusstsein für ihren eigenen Beitrag zur Klimakrise entwickeln. Er motiviert zu nachhaltiger Lebensweise, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Er will mit Argumenten überzeugen. Andreas Ernst ist Professor für Umweltpsychologie und Umweltsystemanalyse an der Universität Kassel und geschäftsführender Direktor des „Center for Environmental Systems Research“. Bevor er Experte für ökologisch-soziale Dilemmata wurde, studierte Andreas Ernst Psychologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Anschließend absolvierte er ein Forschungsjahr am „Learning Research and Development Center“ der University of Pittsburgh in Pennsylvania und war für vier Jahre Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung „Allgemeine Psychologie“ am Institut für Psychologie der Universität Freiburg. // von Lejla Cirkic

 

Prof. Dr. Dr. Michael Lauster
Zukunftsforscher und Technologieanalyst

Lässig erklärt Michael Lauster in seinem Vortrag, wie die Zukunft aussehen könnte. Foto: Sarah Kurscheid

Was bringt die Zukunft und was können wir tun? Ernste Themen sind es, über die Professor Michael Lauster spricht. Unaufgeregt, freundlich, mit einer Hand in der Hosentasche. Analyse ist gefragt, keine Panikmache. Lauster ist Zukunftsforscher und Technologieanalyst in einer Person. Er leitet das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT in Euskirchen. Zusätzlich hat er den Lehrstuhl für Technologieanalyse und -vorausschau auf dem Gebiet der Sicherheitsforschung an der RWTH Aachen inne. Allerdings war er nicht schon immer für zivile Organisationen tätig. Zu seinem Lebenslauf gehören auch Stationen bei der Bundeswehr. Dort war er bei der Luftwache Offizier und befasste sich vornehmlich mit der Entwicklung von Luftfahrtsystemen. Seiner Karriere voraus ging ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik, sowie eine Promotion auf dem Gebiet der irreversiblen Thermodynamik. Habilitiert hatte er an der Universität Bundeswerk in München. Eine der zentralen Botschaften seines Vortrags lautete: „Wir wissen nicht, was wir morgen wissen werden, denn sonst wüssten wir es ja schon heute.“ // von Klaus Höfken

 

Prof. Dr.-Ing. habil. Ingo Stadler
Experte für Speichertechnologien

Ingo Stadler bei seinem Vortrag: “Power-to-Gas als Schlüsseltechnologie zur Energiewende?”
Foto: Patrick Overkamp

Ingo Stadler forscht und lehrt an der TH Köln und ist dort für die Erneuerbaren Energien und Energiewirtschaft verantwortlich. Er leitet dort zudem das von ihm mitgegründete Cologne Institute for Renewable Energy (CIRE). Speichertechnologien stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit und zu diesem Thema hat er eine dezidierte Meinung: „Das Speicherproblem gibt es nicht“, ist er überzeugt. Die Nachfrage würde die Entwicklung und insbesondere auch die Kombination von Technologien vorantreiben. Damit die Nachfrage steigt, müsse Energiewende forciert werden.
Ingo Stadler promovierte und habilitierte an der Universität Kassel. Seine Arbeiten umfassen die Netzintegration Erneuerbarer Energien und Erneuerbare Energiesysteme und konzentriert sich auf die über die Elektrizität hinausgehenden, nichtelektrischen Speicher und das Lastmanagement. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der International Renewable Energy Storage Conference IRES sowie des International Centre for Sustainable Development of Energy, Water and Environment Systems SDEWES. Über ein Jahrzehnt vertrat er Deutschland in der International Energy Agency IEA im Photovoltaic Systems Programme. Zudem ist er Mit-Herausgeber des im Springer-Verlag erschienen Standardwerks zu Energiespeicher – Bedarf, Technologien, Integration.

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