Klimawandel- wie geht es weiter?

Grußwort zur Ringvorlesung von Prof. Dr. Margit Geißler, Vizepräsidentin Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Schirmherrin der Ringvorlesung 2020

„Der Klimawandel ist ein wichtiges Thema für die Technik- und Umweltethik, weil der Einsatz von Technik das Klima und damit die Lebensgrundlagen von Mensch und Natur beeinflusst. Während wir heute hier in Europa in der Regel vom Technikeinsatz profitieren, müssen in erster Linie andere die Folgen tragen: Menschen in anderen Erdteilen und künftige Generationen. Die Umwelt ist überall betroffen und natürlich über lange Zeiträume hinweg. Der Philosoph Hans Jonas bezeichnete deshalb Technikethik sehr treffend als eine „Fernethik“: Beim Einsatz moderner Technik muss nicht (oder nicht nur) der Verursacher die negativen Folgen tragen, sondern andere, die räumlich und zeitlich weit entfernt leben.

In der Ringvorlesung Technik- und Umweltethik steht der Klimawandel dieses Sommersemester im Mittelpunkt, weil jetzt für die Zukunft Weichen gestellt werden müssen. Der Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre muss möglichst bald gestoppt werden. Dafür sind enorme Anstrengungen notwendig, von der Entwicklung klimafreundlicher Technologien über neue Werkstoffe und Produkte bis hin zur Veränderung des Lebensstils. Ethischer Diskurs und Reflexion sind hierfür eine wichtige Grundlage.

Der Wissenschaft kommt bei diesem Diskurs eine besondere Rolle zu. Die heutigen Erkenntnisse zum Klimawandel basieren auf den umfangreichen Untersuchungen der Vergangenheit und für die Entwicklung neuer Technologien und einer klimafreundlichen Lebensweise ist Forschung unentbehrlich. Mit der Fridays-For-Future-Bewegung hat die Wissenschaft eine wichtige Fürsprecherin gewonnen, weil sie die Politik auffordert, auf wissenschaftlichen Ergebnissen beruhende Maßnahmen zu ergreifen. Andererseits gibt es jedoch auch Kritik an der Wissenschaft und gezielte Desinformation. Trotz oder gerade auf Grund der Informationsflut wird es immer schwieriger, zwischen gesicherter Erkenntnis und „Fake News“ zu unterscheiden.

Das gebündelte Wissen verschiedener Fachdisziplinen ist angesichts der vielen offenen Fragen hilfreich. Aus diesem Grund teilen in der Ringvorlesung Expert*innen aus den Ingenieur- und Geowissenschaften, der Informatik, dem Journalismus und der Politik ihr Wissen zu klimafreundlicher Mobilität und Energiegewinnung. Die Vorträge und Diskussionen müssen wegen der Corona-Epidemie bis auf weiteres digital stattfinden, können aber von allen Interessierten verfolgt werden. Mein Dank gilt den Gastredner*innen, den Studierenden, die die Debatten vorbereiten und die Ringvorlesung digital dokumentieren und allen, die sich für diese Ringvorlesung einsetzen. Ich wünsche gutes Gelingen, interessante Vorträge und neue Ideen für unseren Umgang mit dem Klimawandel!

Professorin Dr. Margit Geißler
Vizepräsidentin für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs

» Programm Ringvorlesung 2020:

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